Kampf um das Halbfinale beim Intersport Kreispokal unter frühlingshaftem Himmel

Am Ostermontag, dem 1. April 2024, standen sich im Viertelfinale des Intersport Kreispokals zwei ambitionierte Teams gegenüber. Die Spielgemeinschaft SG Groß Gaglow III / TSV Cottbus II, auch bekannt als Cottbus Süd, empfing auf heimischem Terrain die Gäste von SG Dissenchen / Haasow (SGD). Während sich frühlingshafte Temperaturen über das Spielfeld legten, waren die Platzverhältnisse nur als mäßig zu beschreiben, was die Herausforderung für beide Mannschaften zusätzlich erhöhte. Vor diesem entscheidenden Spiel, bei dem es um den Einzug ins Halbfinale ging, waren die Erwartungen auf beiden Seiten hoch, was eine spannende Begegnung versprach.

Der beeindruckende Weg ins Viertelfinale des Gastgebers

Der Gastgeber SG Groß Gaglow III / TSV Cottbus II, der in der 1. Kreisklasse spielt und damit zwei Ligen unter der SG Dissenchen / Haasow angesiedelt ist, hat auf seinem Weg ins Viertelfinale bereits bemerkenswerte Siege erzielt. Mit einem knappen 3:2 gegen die Spielgemeinschaft Groß Kölzig / Gahry / Döbern II, einem souveränen 3:0 gegen den SV Werben 1892 e.V. und einem überzeugenden 4:2 gegen Borussia Welzow, ebenfalls eine Kreisoberliga Mannschaft, hat Cottbus Süd deutlich gemacht, dass sie auch gegen höherklassige Teams bestehen können.

Anzumerken ist dabei  aber die Rolle der Spieler wie Malte Pohl, Florian Grützner, Björn Schneller und Tim Kubanke, die selbst höherklassig spielen und nur aufgrund der Spielgemeinschaft in diesem Match antreten durften und somit eine wesentliche Verstärkung darstellen. Interessanterweise waren auch einige dieser Spieler bereits mit der gleichen Spielgemeinschaft aus diesem Pokalwettbewerb ausgeschieden, was aufgrund der Spielberechtigungsregelung durchaus kritische Fragen aufwirft. Die Tatsache, dass diese Spieler heute auf dem Platz stehen, zeigt die Komplexität der Regelungen und könnte Anlass für die Verantwortlichen sein, diese zu überdenken. Dieser Aspekt hat sicherlich auch zum beeindruckenden Weg von Cottbus Süd ins Viertelfinale beigetragen und lässt das Team umso gefährlicher erscheinen.

SGD’s zielstrebiger Marsch ins Viertelfinale

Die SG Dissenchen / Haasow (SGD) hat ihren Weg ins Viertelfinale des Intersport Kreispokals mit beeindruckender Dominanz bestritten. Nachdem sie in der Vorrunde ein Freilos genossen hatten, demonstrierten sie ihre Stärke eindrucksvoll mit einem überzeugenden 9:0 Sieg gegen die SG Sachsendorf. Dieser Erfolg wurde durch einen soliden 2:0 Sieg gegen BSV Cottbus-Ost ergänzt, wobei sich die SGD auch hier deutlich gegen unterklassige Teams durchsetzen konnte. Gemeinsam mit Eiche Branitz als das letzte Team aus der Kreisoberliga im Wettbewerb, nahm SGD unweigerlich eine Favoritenrolle ein.

Nachdem sie bereits im letzten Jahr bis ins Halbfinale vorgedrungen waren, ist es für die SGD in diesem Jahr ein erklärtes Ziel, den Pokal zu holen. Dieser Anspruch und die bisher gezeigten Leistungen im Pokal untermauern ihre Ambitionen und setzen ein klares Zeichen an die Konkurrenz. Die Kombination aus Erfahrung, bisherigen Erfolgen und dem klaren Siegeswillen macht die SGD zu einem gefürchteten Gegner im Kampf um den Pokaltitel.

Kadersituation: Rückkehrer stärken die Aufstellung

Die Kadersituation unseres Team im Vorfeld des Spiels war geprägt von Herausforderungen und strategischen Anpassungen. Auf Seiten der SGD musste man in den letzten Wochen zahlreiche Ausfälle in der Liga hinnehmen. Besonders schmerzhaft waren dabei die Ausfälle der Langzeitverletzten Sebastian Pohl und Daniel Lehmann, deren Fehlen im Angriff deutlich zu spüren war. Doch pünktlich zum Pokalspiel gab es auch positive Nachrichten: Nico Wellschmidt und Maikel Lea kehrten ins Team zurück. Diese Rückkehrer brachten nicht nur frischen Wind in die Mannschaft, sondern erlaubten dem Trainer auch, taktische Umstellungen vorzunehmen.

In einem mutigen Schachzug begannen Vincent Gohr, eigentlich ein Innenverteidiger, und Marko Pietrasch, der sonst als defensiver Sechser agiert, im Sturm. Diese ungewöhnliche Entscheidung war ein klarer Versuch, die Torflaute aus den letzten drei Spielen zu beenden. Die Rückkehr von Schlüsselspielern und die daraus resultierenden taktischen Umstellungen spiegelten die Entschlossenheit wider, sich im Pokalwettbewerb durchzusetzen und die negativen Ergebnisse der jüngsten Liga-Begegnungen hinter sich zu lassen.

Erste Halbzeit: Harte Zweikämpfe und ein früher Rückstand für SGD

Die erste Halbzeit zwischen SG Groß Gaglow III / TSV Cottbus II und SG Dissenchen / Haasow startete mit einem energiegeladenen Auftritt der Gastgeber. Sie setzten die Gäste sofort unter Druck, wobei die Zweikämpfe oftmals hart und bisweilen über die Grenzen der Legalität hinausgeführt wurden. Besonders in den ersten Minuten geriet SGD-Verteidiger Maikel Lea mehrfach in harte und teilweise regelwidrige Situationen, die von den Schiedsrichtern allerdings ohne die vielleicht gebotenen Ermahnungen oder Karten sanktioniert wurden. Diese rüden Angriffe führten in der 9. Minute zu einem schnellen Konter über die linke Seite, der von den Gastgebern zum 1:0 genutzt wurde, während Lea noch von den vorangegangenen Attacken gezeichnet schien.

Trotz des frühen Rückstands fand die SGD nach und nach ins Spiel und begann, angeführt von Christian Lieschke und Nico Wellschmidt, eigene Akzente zu setzen. Die Mannschaft erarbeitete sich erste Vorstöße, denen es jedoch noch an Präzision im Abschluss mangelte. Ein entscheidender Moment ereignete sich Mitte der Halbzeit, als ein langer Ball auf Marko Pietrasch geschickt wurde, der den Ball zu Denis Pieper verlängerte. Die Situation, die innerhalb des Strafraums durch überharten Körpereinsatz eines Verteidigers unterbunden wurde, hätte einen Strafstoß rechtfertigen können. Jedoch blieben sowohl Schiedsrichter als auch Linienrichter eine Entscheidung schuldig und wiesen stattdessen auf einen Freistoß an der Strafraumgrenze, der letztlich erfolglos blieb.

Das Highlight zum Ende der ersten Halbzeit setzten erneut die Gastgeber mit einem Schuss an das Dreiangel des SGD-Tores, der jedoch keinen weiteren Treffer zur Folge hatte. Somit ging es mit einem knappen 1:0 Rückstand für die SGD in die Kabine – ein Spielstand, der alles für die zweite Halbzeit offenließ.

Halbzeitpause: Emotionen und taktische Weichenstellungen

In der Halbzeitpause herrschte bei der SG Dissenchen / Haasow eine Mischung aus Enttäuschung und Wut. Die Spieler und der Trainerstab tauschten sich intensiv aus, um die Ereignisse der ersten Halbzeit aufzuarbeiten und sich neu zu fokussieren. Besonders bitter war der erneute Ausfall von Nico Wellschmidt, der aufgrund einer wieder aufgebrochenen Verletzung das Spielfeld verlassen musste. Sein Platz wurde von Justin Steinberg eingenommen, der frischen Wind in die Partie bringen sollte.

Mit einer deutlichen Entschlossenheit, das Spiel noch zu drehen, wurden taktische Umstellungen vorgenommen. Die Mannschaft ging mit dem Willen aus der Kabine, trotz der Widrigkeiten und mit einer Portion Verzweiflung, die Begegnung zu ihren Gunsten zu wenden. Die SGD war bereit, alles in die Waagschale zu werfen, um das Blatt zu wenden und im Kampf um den Einzug ins Halbfinale ein neues Kapitel zu schreiben.

Zweite Halbzeit: Dramatische Wendungen und entscheidende Momente

Zu Beginn der zweiten Halbzeit starteten die Gastgeber erneut stärker, was sich in einer gefährlichen Standardsituation widerspiegelte, die jedoch knapp am Tor der SG Dissenchen / Haasow (SGD) vorbeiflog. Doch die harte Spielweise von SG Groß Gaglow III / TSV Cottbus II begann ihren Tribut zu fordern. Ein überhartes Einsteigen gegen Maikel Lea führte zu einem Platzverweis, womit die SGD sich plötzlich in Überzahl befand. Mit fast 35 Minuten auf der Uhr und einem Mann mehr auf dem Feld intensivierte die SGD ihre Angriffe. Angeführt von Vincent Gohr und dem eingewechselten Justin Steinberg, der sich nahtlos ins Spiel einfügte, rollte Angriff um Angriff auf das Tor der Spielgemeinschaft zu.

In der vermeintlich stärksten Phase der SGD, in der 65. Minute, schien der Ausgleich zum Greifen nah. Eine Flanke von Maikel Lea aus dem linken Halbfeld sorgte für Chaos im Strafraum, und in diesem Tumult fand der Ball schließlich den Weg ins Netz – getroffen von Marko Pietrasch, Marek Sury sowie einem Abwehrspieler. Doch zur Enttäuschung aller SGD-Anhänger wurde das Tor wegen einer vermeintlichen Abseitsstellung nicht gegeben. Für zusätzliche Kontroverse sorgte das Geständnis des Linienrichters, die Fahne voreilig gehoben zu haben, ohne das die Situation vollständig im Blick hatte. Dieser Moment stellte einen Wendepunkt im Spiel dar und ließ das Momentum wieder zu den Gastgebern schwenken.

Die Gastgeber nutzten ihre Chancen mit langen Bällen auf die hochstehende Abwehr der SGD und konterten effektiv. In der 72. Minute führte einer dieser Konter zu einem Foul durch den SGD-Torwart Arek Mocek im Strafraum, und der folgerichtig gegebene Elfmeter erhöhte die Führung der Gastgeber auf 2:0. Dieser Treffer brach die Moral der SGD, die zwar weiterhin bemüht war, jedoch keine klaren Chancen mehr herausarbeiten konnte. Stattdessen besiegelte ein weiterer Konter der Gastgeber mit einem starken Abschluss das endgültige 3:0.

Fazit: Ein Pokalkampf mit Schatten

Im Viertelfinale des Intersport Kreispokals hat sich der Gastgeber SG Groß Gaglow III / TSV Cottbus II in einem wahren Pokal-Fight gegen SG Dissenchen / Haasow (SGD) durchgesetzt. Ein Spiel, das nicht nur von Willen und Leidenschaft geprägt war, sondern auch von Momenten, die die Grenzen der erlaubten Härte überschritten. Trotz der Herausforderungen und der personellen Verstärkung konnte SGD nicht ihre gewohnten Stärken auf den Platz bringen, insbesondere das sichere Passspiel und die Durchsetzungskraft fehlten.

Ein kritischer Blick muss jedoch auch auf die Rolle der Unparteiischen geworfen werden. Während die Bedeutung ehrenamtlicher Schiedsrichter unbestritten ist und ihre Leistung Woche für Woche großen Respekt verdient, werfen die Entscheidungen in diesem Spiel Fragen auf. Insbesondere die Auswahl der Linienrichter, deren physische Verfassung möglicherweise nicht mit den Anforderungen eines solch intensiven Spiels übereinstimmte, und die Zurückhaltung des Schiedsrichters, frühzeitig mit Verwarnungen für Ruhe und Sicherheit sowie zum Schutz der Spieler auf dem Platz zu sorgen, hatten einen spürbaren Einfluss.

Die Kombination aus harter Spielweise der Gastgeber, taktischen Schwächen der SGD und fragwürdigen Entscheidungen der Schiedsrichter resultierte in einem Spielverlauf, der deutlich zu Ungunsten des Gästeteams ausfiel. Dieser Pokalkampf hinterlässt somit nicht nur wegen des Ergebnisses einen bitteren Nachgeschmack, sondern auch aufgrund der Umstände, die zu diesem Ergebnis geführt haben. Es zeigt, dass Fußball immer eine Summe vieler Faktoren ist – und manchmal sind es genau diese Faktoren, die zwischen Triumph und Niederlage entscheiden.

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